Quereinsteiger oder Seiteneinsteiger?
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Quereinsteiger oder Seiteneinsteiger?

Im Zusammenhang mit beruflicher Veränderung und Weiterentwicklung werden häufig die Begriffe "Quereinsteiger" und "Seiteneinsteiger" verwendet. Obwohl sie in vielen Bereichen synonym verwendet werden, gibt es gerade im Kontext des Schuldienstes wichtige Unterscheidungen zu beachten. Dieser Artikel soll Licht ins Dunkel bringen und die Unterschiede zwischen Quereinsteigern und Seiteneinsteigern klären, mit besonderem Blick auf den Einsatz in Schulen.

Was versteht man unter einem Quereinsteiger?

Als Quereinsteiger werden im Allgemeinen Personen bezeichnet, die in einem Berufsfeld arbeiten, für das sie ursprünglich nicht ausgebildet wurden. Diese Definition trifft auf viele Branchen zu, in denen Flexibilität und die Übertragbarkeit von Kompetenzen geschätzt werden. Im spezifischen Kontext des Schuldienstes erhält der Begriff jedoch eine präzisere Bedeutung.

Ein Quereinsteiger im Schuldienst ist jemand, der zwar kein Lehramtsstudium absolviert hat, aber dennoch nach dem Studium ein in der Regel zweijähriges Referendariat - einen staatlichen Vorbereitungsdienst - absolviert. Diese Phase der praktischen Ausbildung soll die fehlende pädagogische Qualifikation ausgleichen und den Quereinsteiger auf seine zukünftige Rolle als Lehrer vorbereiten.

Was sind Seiteneinsteiger?

Seiteneinsteiger in den Schuldienst haben weder ein Lehramtsstudium noch ein Referendariat absolviert. Nach der Einstellung in den Schuldienst erhalten sie eine berufsbegleitende pädagogische Ausbildung. Dieser Weg ermöglicht Fachkräften mit spezifischem Fachwissen, aber ohne traditionelle pädagogische Qualifikation, den Einstieg in den Lehrerberuf. Ziel der berufsbegleitenden Ausbildung ist es, die pädagogischen Kompetenzen nachträglich zu entwickeln und die Seiteneinsteiger auf ihre Aufgaben in der Schule vorzubereiten.

Zugangsvoraussetzungen und Weiterqualifizierung

Die Voraussetzungen für den Wechsel in den Schuldienst als Quer- oder Seiteneinsteiger sowie die inhaltliche und zeitliche Ausgestaltung des Vorbereitungsdienstes bzw. der pädagogischen Fortbildung sind sehr unterschiedlich. Sie richten sich nach der Schulform - Grund- und Hauptschule, Gesamtschule, Realschule, Gymnasium oder berufliche Schulen - und nach den spezifischen Regelungen der 16 Bundesländer.

Diese Unterschiede machen es erforderlich, dass sich interessierte Fachkräfte gründlich über die im Einzelfall geltenden Bedingungen und Möglichkeiten informieren. Dabei spielt nicht nur die angestrebte Schulform eine Rolle, sondern auch regionale Unterschiede können entscheidend sein.

Fazit

Die Begriffe Quereinsteiger und Seiteneinsteiger beschreiben zwei unterschiedliche Wege in den Lehrerberuf für Personen ohne klassische Lehramtsausbildung. Beide Wege öffnen zwar die Tür zu einer Laufbahn im Bildungswesen, unterscheiden sich aber hinsichtlich der Voraussetzungen, der Art der Vorbereitung und der pädagogischen Nachqualifizierung. Wichtig ist, dass sich Interessierte genau über die spezifischen Anforderungen und Möglichkeiten in ihrem Bundesland und für die Schulform, an der sie unterrichten möchten, informieren. So können sie den Weg wählen, der ihren Qualifikationen, ihrer Berufserfahrung und ihren persönlichen Zielen am besten entspricht.

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